Montag, 21. März 2011

Ramy Essam - gefoltert vom ägyptischen Militär

Der Sänger Ramy Essam war einer der vielen Tausend vor allem jungen Menschen, die in Ägypten wochenlang auf dem zentralen Tahrir-Platz in Kairo gegen das Regime protestierten und schließlich den Präsidenten Hosni Mubarak stürzten. Während der Proteste verhielt sich das Militär weitgehend neutral und weigerte sich auf die eigene Bevölkerung zu schießen, was ihm ein hohes Ansehen verschaffte. Doch das saubere Bild des Militärapparats, der derzeit die alleinige Kontrolle über das Land ausübt, bekommt Brüche, seit bekannt wurde, dass es in den letzten Wochen gewaltsam gegen Protestierende vorgegangen ist und mehrere Festgenommene gefoltert hat.

Trotz Drohungen fand Ramy den Mut die Misshandlungen gegen ihn zu dokumentieren und öffentlich zu machen.






Quelle:
http://www.facebook.com/#!/No.For.Torture


Übersetzung:

"Mein Name ist Ramy Essam. Am 9. März hat uns das Militär auf dem Tahrir Platz angegriffen. Sie kamen zusammen mit vielen Schlägern (baltagiya). Ihr Ziel war es alle Protestierenden  vom Platz zu räumen. Sie haben viele mitgenommen... Ich war einer davon.  Sie brachten uns zum Ägyptischen Museum und sie schlugen uns dort vom ersten Moment an brutal. Wir verstanden nicht warum wir verhaftet wurden und sie erklärten es nicht.   


Ich erhob keinen Widerspruch gegenüber den einfachen Soldaten, sie hätten unsere Position ohnehin nicht verstanden. Also wartete ich auf die politischen Offiziere, Ich war sicher sie würden uns besser verstehen.
Das Gegenteil war der Fall!  Die Offiziere gingen noch brutaler mit uns um. Ich wurde zu Boden geworfen und es wurde auf mich ein geprügelt.
Dann zogen sie mich aus und schnitten mir die Haare ab. Sie verwendeten verschiedene Arten der Folter... Sie schlugen uns mit Stöcken, Stromkabeln, Gürteln und Drähten.


Sie schlugen uns mehrmals ihren Schuhen ins Gesicht. Einer von ihnen sprang hoch und dann auf mein Gesicht und wieder zurück. Danach schleiften sie mich auf den Hinterhof des Museum und schmierten mir Dreck ins Gesicht. Offiziere begannen mir Elektroschocks zu verabreichen. Was soll ich sagen...


Gott schütze mich vor dem ägyptischen Militär."

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen